In diesem Jahr gab es an Fronleichnam nach zwei Jahren mit Corona-Beschränkungen wieder Prozessionen und Messen mit zahlreichen Teilnehmern in ganz NRW.
Wie auch Pfingsten steht der Feiertag in engem Zusammenhang mit Ostern. Der Tag vor der Kreuzigung, der Gründonnerstag, gilt als der Tag des letzten Abendmahls. Fronleichnam wird an dem Fest, das sich aus den mittelhochdeutschen Worten für Herr und Leib zusammensetzt, gedacht.
In der katholischen Kirche wurde bereits 1215 festgelegt, dass bei der Wandlung eine Hostie zum Leib Christi gewandelt wird. Bei der Feier der Eucharistie, also der Danksagung, nehmen die Gläubigen in Form von Brot und Wein den Leib des Herrn zu sich. Fronleichnam ist eng verwandt mit der Eucharistie und dient als Fest des Altarsakramentes. Für Menschen katholischen Glaubens ist es wichtig, Glaubenselemente mit materiellen Elementen zu verankern. Diese Knüpfung wird an der Eucharistie deutlich. Sie ist ein Übergang von subjektiver zu objektiver Vergegenwärtigung Gottes.
Vielerorts wird der Gottesdienst im Freien, etwa auf öffentlichen Plätzen gefeiert. An die Heilige Messe schließt sich in der Regel die Prozession an, bei der die Gläubigen vom Priester und Diakon getragene Monstranz mit dem Allerheiligsten – einer konsekrierten Hostie – in einem Festzug unter Gebet und Gesang durch die Straßen begleiten. Die Monstranz wird dabei von einem „Himmel“ genannten Stoffbaldachin beschirmt.
Auch in diesem Jahr, am 16.06.2022, nahm die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition an der Fronleichnamsprozession der Pfarrgemeinden in Kamp-Lintfort teil. Unsere Kollegin Melanie Patten und die Kollegen Manfred Reis, Mika Eickmans und Reinhold Erdmann begleiteten die Prozession mit der Vereinsfahne. Die Betstelle auf dem Prinzenplatz wurde von Mitgliedern der Fördergemeinschaft ausgerichtet. Gut sichtbar präsentierten die ehemaligen Bergleute ein Bergbau-Modell „Die letzte Schicht“, die Heilige Barbara als Holzfigur, mehrere brennende Wetterlampen und mehrere Blumentöpfe. Die Kollegen Norbert Ballhaus, Ralf Süper, Egon Haeusler, Gerd Lohmann, Eberhard Rausch, Jörg Salobir, Hans-Dieter Stuckart und Dirk Thomas waren traditionell im Bergkittel mit Schachthut erschienen, und trugen jeweils eine brennende Grubenlampe.
An unserer Betstelle wurde ein Abschnitt aus dem Evangelium vorgetragen, ferner wurde der sakramentale Segen in alle Himmelrichtungen und über die Stadt erteilt.
Anschließend zog die Prozession weiter zum Josef-Jeurgens-Haus.

Quelle:

Fotos von Hans-Dieter Stuckart und Dirk Thomas