Fronleichnam ist ein besonderer Feiertag in der katholischen Kirche. Er wird zehn Tage nach Pfingsten gefeiert, welches wiederum 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. In Nordrhein-Westfalen ist er ein gesetzlicher Feiertag.

Wie auch Pfingsten steht der Feiertag in engem Zusammenhang mit Ostern. Der Tag vor der Kreuzigung, der Gründonnerstag, gilt als der Tag des letzten Abendmahls. Fronleichnam wird an dem Fest, dass sich aus den mittelhochdeutschen Worten für Herr und Leib zusammensetzt, gedacht.

In der katholischen Kirche wurde bereits 1215 festgelegt, dass bei der Wandlung eine Hostie zum Leib Christi gewandelt wird. Bei der Feier der Eucharistie, also der Danksagung, nehmen die Gläubigen in Form von Brot und Wein den Leib des Herrn zu sich. Fronleichnam ist eng verwandt mit der Eucharistie und dient als Fest des Altarsakramentes. Für Menschen katholischen Glaubens ist es wichtig, Glaubenselemente mit materiellen Elementen zu verankern. Diese Knüpfung wird an der Eucharistie deutlich: Sie ist ein Übergang von subjektiver zu objektiver Vergegenwärtigung Gottes.

Vielerorts wird der Gottesdienst im Freien, etwa auf öffentlichen Plätzen gefeiert. An die Heilige Messe schließt sich in der Regel die Prozession an, bei der die Gläubigen vom Priester und Diakon getragene Monstranz mit dem Allerheiligsten — einer konsekrierten Hostie — in einem Festzug unter Gebet und Gesang durch die Straßen begleiten. Die Monstranz wird dabei von einem „Himmel“ genannten Stoffbaldachin beschirmt.

Auch in diesem Jahr, am 20.06.2019, nahm die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition an der Fronleichnamsprozession der Pfarrgemeinden in Kamp-Lintfort teil. Unsere Kollegen Jörg Kaenders, Reinhold Erdmann, Manfred Braems und Horst Lenzen begleiteten die Prozession mit der Vereinsfahne. Die Betstelle auf dem Prinzenplatz wurde von den Mitgliedern der Fördergemeinschaft ausgerichtet. Gut sichtbar präsentierten die ehemaligen Bergleute ein Bergbau-Modell „Die letzte Schicht“, die Heilige Barbara als Holzfigur, mehrere brennende Wetterlampen und zwei Pflanzkübel. Die Kollegen Hennes Penker, Horst Müller, Herbert Gratzer, Egon Häusler und Helmut Beier waren traditionell im Bergkittel mit Schachthut erschienen, und trugen jeweils eine brennende Grubenlampe.

An unserer Betstelle wurde ein Abschnitt aus dem Evangelium vorgetragen, ferner wurde der sakramentale Segen in alle Himmelsrichtungen und über die Stadt erteilt.

Anschließend zog die Prozession weiter zum Josef-Jeurgens-Haus.

Quelle:

Fotos von Dirk Thomas