Bergumzug am 04. Dezember 2022

In Gedenken an die Bergwerksschließung am 21.12.2012 veranstaltete die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition einen Bergumzug.

Im Mittelpunkt stand der Wandel, den die einstige Bergbaustadt seit 2012 durchlebt, aber auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Füreinander-Einstehens.

Pünktlich um 16:00 Uhr versammelten sich mehr als 40 einstige Bergleute im Bergkittel mit Schachthut, weißer Feder und brennendem Geleucht am südlichen Ende des Quartiersplatzes. Angeführt vom Bürgermeister Professor Dr. Christoph Landscheidt, dem ersten Vorsitzenden der Fördergemeinschaft Norbert Ballhaus und dem ehemaligen Werksleiter Karl-Heinz Stenmans setzte sich der Bergumzug gegen 16:30 Uhr in Bewegung. Begleitet wurden die Bergleute von den Pastören Joachim Brune, Michael Hammes und Markus Thomalla. Musikalisch begleitet wurde der Umzug vom Musikzug Kamp-Lintfort sowie Abordnungen der St. Johannes Nepomuk Schützenbruderschaft Alt-Lintfort, der St. Josef Schützenbruderschaft Kloster Kamp, sowie der St. Michael Schützenbruderschaft Saalhoff.

Für die Absicherung der Parade, die über den gut besuchten Weihnachtsmarkt führte, sorgten die Grubenwehr-Mitglieder Jürgen Tratler und Rolf Battisti in ihrer auffälligen Arbeitskleidung.

An der Bühne angekommen, blickte der Bürgermeister in seiner Ansprache auf den Wandel zurück, den die einstige Bergbaustadt Kamp-Lintfort seit Ende 2012 durchlebte, als das Bergwerk „Friedrich Heinrich“, das zuletzt Bergwerk West hieß, nach 100 Jahren die Kohleförderung einstellte. Zehn Jahre liege dieses einschneidende Ereignis zurück, in denen die Stadt sich mit einer Landesgartenschau 2020 und einem Zechenpark, neuen Wohn- und Gewerbegebieten positiv entwickelt habe.

Anschließend wurde der Umzug um den Förderturm von Schacht 1 herumgeleitet und über die Sparkassen-Promenade bis zum Nordeingang vom Zechenpark geführt. An der Einmündung zur Friedrichstraße empfing uns die Polizei und leitete uns gefahrlos durch die Innenstadt bis zur St. Josef-Kirche.

„Es ist ein sehr emotionaler Gang gewesen, für mich persönlich, ich denke aber auch für alle“, blickte Joachim Brune am Sonntagabend auf den Bergumzug zurück. Der neue Pfarrer der Gemeinde St. Josef hatte die Ehre gehabt, ganz vorne bei diesem Umzug dabei zu sein. Als Neumitglied der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition trug er allerdings noch nicht Bergkittel und Schachthut, wie die 40 einstigen Bergleute. Nach dem Umzug hielt er zusammen mit dem katholischen Pfarrer Markus Thomalla und dem evangelischen Pfarrer Michael Hammes einen ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Josef.

Quelle:

Text von Peter Gottschlich und Dirk Thomas

Fotos von Stefan Büschken und Dirk Thomas